2nd Joint Research Workshop on Prosumerism and Copyright am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb in München

Am 17. Juli 2017 fand in München am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb ein Workshop mit den wissenschaftlichen Referent/en/innen Univ.-Prof. Ing. Dr. Clemens Appl, MMag. Philipp Homar (beide Donau-Universität Krems und Sparkling Science Projekt "User Generated Copyright"), Andrea Bauer, Dr. Valentina Moscon, Dr. Roland A. Stürz, MBR und Dr. oec. publ. Alexander Suyer, MBR, Dipl. Kfm. (alle MPI München) statt. Auch ich durfte mich im Rahmen eines Vortrags aktiv in den Workshop einbringen.

Die wissenschaftlichen Vorträge wurden von Dr. Valentina Moscon gestartet. Sie referierte zum Thema "Critical Aspects of the EC-Proposal “Copyright in the Digital Single Market” (MPI Position Statement) - Focus: Text- and Data Mining and Art 12" und ging dabei vor allem auf die geplante Schranke zum Text und Data Mining (Art 3 des RL-Entwurfs) ein. Im Anschluss folgte ein reger Gedankenaustausch, indem auf inhaltliche Aspekte des Vortrags eingegangen wurde und unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten des Gesetztextes diskutiert wurden.

Anschließend stellte Andrea Bauer ihre Arbeit zum Thema "User Generated Content im Vergleich des deutschen und kanadischen Urheberrechts" vor. Darin ging es schwerpunktmäßig um die urheberrechtliche Einordnung der Verwertung von nutzergenerierten Medieninhalten, sodass der Vortrag in engem Zusammenhang zu den Forschungsarbeiten des Projekts stand. In der anschließenden Diskussion bot sich die hervorragende Möglichkeit, die bisherigen Forschungsergebnisse mit den Wissenschaftler/inne/n des MPI München zu diskutieren.

Univ.-Prof. Ing. Dr. Clemens Appl konnte mit seinem Vortrag zum Thema "Dissemination von User Generated Content: Teilhabe von Rechteinhabern an der Wertschöpfung im Lichte des DBM-RL-Entwurfs" inhaltlich direkt anschließen. Dabei ging der Vortragende vor allem der Frage nach, wie Kreativschaffende an den Verwertungserlösen, welche auf digitalen Plattformen erzielt werden, beteiligt werden können und stellte dabei Art 13 des vorliegenden RL-Entwurfs vor. Als Resümee wurde in der Diskussion festgehalten, dass der Text des Art 13 mit mehreren Problemen einhergeht und einige Fragen offen lässt.

Nach einer kurzen Pause wurde der zweite Vortragsblock mit neuen Elan angegangen. MMag. Philipp Homar gab den Anwesenden einen näheren Einblick in das Thema "Vergütungsansprüche für die Verwertung von nutzergenerierten Medienhalten." Es wurde aufgezeigt, welche Parameter bei der Ausgestaltung von gesetzlichen Vergütungsansprüchen zu berücksichtigen sind und welche Vor- und Nachteile damit (sowohl für die Nutzer/innen als auch für die Rechteinhaber/innen) einhergehen.

Anschließend stellten Dipl. Kfm. Alexander Suyer, MBR und Dr. Roland A. Stürz, MBR im empirischen Teil des Workshops ihre aktuellen Forschungsergebnisse und ein Update ihres im letzten Jahr bereits vorgestellten Projekts zu einer quantitativen Erhebung zum Nutzerverhalten im Internet vor. Sie legten erste Ergebnisse ihres Pretests dar und konnten bereits internationale Vergleiche ziehen. Anhand dessen und der darauffolgenden Diskussion wurden die teilweise überraschenden Ergebnisse besprochen.

Im Anschluss stellten Dr. Clemens Appl und MMag. Philipp Homar die Ergebnisse der Studie Education 4.0 - Schule, neue Technologien und Urheberrecht vor, die im Rahmen des Sparkling Science Projekts unter Mitwirkung der Schüler/innen durchgeführt wurde. Im Zuge dieses Vortrags durfte ich über die Einbindung der Schüler/innen in den Projektprozess sprechen und dabei mein Hauptaugenmerk auf die Involvierung der Junior Researcher legen. Anhand dieses Vortrags wurde deutlich gemacht, wie wichtig Schulen und Lehrer/inen für das Thema Urheberrecht sind und dass der Aufklärung über urheberrechtliche Grundlagen ein größerer Stellenwert zukommen sollte.

Abschließend durfte ich, Vinzenz Moser, meinen Themenimpuls "Forschungsdesign der vorwissenschaftlichen Arbeit", auf den ich mich in der zweiten Woche als Junior Researcher intensiv vorbereitet habe, vorstellen. Die vorwissenschaftliche Arbeit ist für die Reifeprüfung in Österreich ein Pflichtgegenstand und verlangt ordentliches wissenschaftliches Arbeiten. Außerdem ist sie oftmals die erste große Arbeit, die hohen Wert auf einen richtigen Umgang mit Quellen und fremden Inhalten legt. In der auf meinen Vortrag folgenden Diskussion bekam ich von den Expert/en/innen hilfreiche Tipps und positive Rückmeldungen, die für mich bestätigten, dass ein von Anfang an geplanter Fragebogen für meine Arbeit perfekt passt.

Nach beinahe 5 Stunden konnten sich die gewonnenen Erfahrungen und Ergebnisse dieses Workshops wahrlich sehen lassen. Ich durfte sehr viel Neues erfahren und mir war gezeigt worden, wie ein internationaler Austausch abläuft.

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